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"Mitteleuropas Bestimmung zu verhindern, gleicht dem Versuch den Gang der Menschheitsentwicklung aufzuhalten.
Was immer seine Feinde unternehmen, am Ende werden sie scheitern." 

Rudolf Steiner


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Sonntag, 4. März 2018

Das Urteil des Herzens

mit einem Textauszug von Wolfgang Döbereiner

Wir haben in der letzten Zeit eingehend feststellen können, daß wir kollektiv wie auch persönlich ein Problem mit unseren Grenzen haben. Wir haben die Ursachen lokalisiert, und ein Projekt zur Stärkung ins Leben gerufen.

Ich sehe aber auch immer wieder, daß viele Menschen noch unsicher sind, welcher Nachricht sie nun vertrauen können. Dies liegt auch daran, daß wir von unseren Wurzeln getrennt wurden, und daß uns ab-erzogen wurde, auf unser eigenes Empfinden zu hören. Seit der Zeit der Aufklärung hämmert man uns ein, daß Verstand und Intel- lekt über allem stehen, und in der Lage sind, uns die Welt zu erklären. Was dabei herauskam, ist eine zunehmend Herz-lose Welt geworden.

Was wir brauchen, ist eine klare Urteilsfähigkeit - und diese finden wir nur im tiefen Vertrauen in unser Empfinden. Denn es ist unser Herz, das mit allen Dimensionen verbunden ist, daher auch alles Herz-Wissen anzapfen kann, und somit auch das rechte Maß erkennt, welches nötig ist, unsere Welt ins Gleichgewicht zu bringen.

Es gibt heutzutage nur noch wenige Perlen in der Literatur. Die meisten deutschen Verlage wurden von US-Konzernen aufgekauft, die bestimmen, welche Bücher erfolgreich werden, und so wird manches wertvolle Manuskript gar nicht erst angenommen. So bleibt für diese Autoren nur, selbst einen Verlag zu gründen, oder zB bei bod.de zu publizieren.

Eine kostbare Perle möchte ich euch ans Herz legen, einen Buchauszug von Wolfgang Döbereiner (1927-2014). Er war einer der ganz großen deutschen Astrologen, und ich bin heute noch dankbar, daß ich seine Schülerin sein durfte. In 33 Jahren habe ich fast alle Astrologie-Bücher gelesen, doch kein anderer brachte sein Wissen in einem so umfassenden Weltbild näher, wie Döbereiner. Seine Bücher zu studieren, war und ist wohl die größte geistige Heraus- forderung, denn sie stellen unser gelerntes System-Wissen auf den Kopf. Ohne Übertreibung kann ich sagen, daß dieses Wissen wertvoller ist als alle Doktortitel zusammen. Warum? Sein Denken befand sich außerhalb der Matrix, und er hat immer nur auf sein Herz gehört.

Hören wir ihm also zu, wie wir zu uns selbst zurückfinden:

Wenn Sie in eine Welt hineingeboren sind, in der die Allgemeinheit die Maxime erstellt, die Evolution sei die Welt des Gefertigten, da ist es schon gegen das Empfinden eines jeden. Und da kommt die entscheidende Frage: haben Sie den Schneid, Ihrem Empfinden nach zu leben, um dieses allmählich in die Bewußtheit der Artikulation zu bringen, unabhängig von dieser bereits vorliegenden, nach dem Schein Ihrer Bedürfnisse artikulierten Welt, die dadurch Ihre (Ohn-) Machtposition in der Welt bereits erstellt hat – wo Sie mit Ihrem Empfinden noch gar nicht einmal sprechen können, noch nicht einmal gehen können, sich Ihr ganzes Empfinden aber schon dagegen sträubt – begriffen, was ich meine? Und das ist dann das Entscheidende der Frage: haben Sie den Schneid oder nicht.

T: Und was ist, wenn ich nun sechzig Jahre falsch gelebt habe?

Es wird zwar immer schwerer, es besteht aber immer die Chance. Denn das Empfinden ist immer da. Es wird vom Jüngsten Tag gespeist, und wenn Sie achtzig oder hundert sind – es ist immer zugänglich.

Das ist das, was ich Ihnen hier beibringen will. Aus der Informationslage der plausibilisierten Welt mit einer überragenden Fremdbewußtheit herauszukommen, um aus dem Empfinden selbst festzustellen, wo etwas stimmt und wo etwas nicht stimmt. Das Empfinden hat mit Ihrer Gefühlslage nichts zu tun. Es ist die Bewertung, die Richtschnur, ob etwas stimmt oder nicht stimmt, ob es wahr oder unwahr ist, falsch oder richtig, und daraufhin erst reagiert Ihr Gefühl mit Unruhe oder mit Ruhe. Und aus der Unruhe heraus kommt das Bedürfnis zu klären, das, was nicht stimmt, wahrzunehmen, bis hin in die Bewußtheit der Wahrnehmung.

Sie müssen dort, wo Ihr Empfinden sich regt und sagt: „es ist nicht in Ordnung, es stimmt was nicht, es ist nicht seinem Prinzip gemäß,“ da müssen Sie es in die Wahrnehmung der Bewußt- heit bringen – aber nicht gegen das sein, was nicht dem Prinzip gemäß ist, denn das Falsche hat sein Recht, gegenwärtig zu sein. Weil sonst im Sinne des Ausgleichs das Richtige falsch wird, und das Wahre nicht mehr in der Welt sein kann.

Ihr Empfinden kommt aus dem unermeßlichen Reich des Ungeschehenen, von der Grenze der Zeit. Das heißt, Sie können aus Ihrem Empfinden heraus die gesamte Welt, solange sie bestanden hat, in Frage stellen. Nicht durch sich selbst, sondern durch das, was Sie aus der Unermeßlichkeit Ihres Empfindens in die begrenzte Welt lassen – ohne daß Sie persönlich handeln, ohne daß Sie persönlich etwas dazu tun. Aber wenn Sie Ihr Empfinden zu machen, dann brauchen Sie natürlich eine soziale Gesellschaft, die die Welt für Sie fertigt, schmiert und ölt.

Es ist sicher so, daß man – und das heute schon staatsbefohlen – in eine Verdrängung und Verhinderung der angeborenen Anlagen und des angeborenen Schicksals geboren wird. Und es wird eines Tages alles, was verdrängt ist, heraus wollen. Und heraus kommt es nur dadurch, daß das Empfinden gegen jede Fremdbewußtheit einer Information gesetzt wird, gegen jede Art von Fremdbestimmung. Diese Übertragung der Fremdbewußtheit, die gegen das Empfinden von der Grenze der Zeit steht, gegen das Empfinden vom Jüngsten Tag her, ist wie ein Kokon, eine Larve, aus der man irgendwann heraus muß. Sie müssen nicht; Sie können auch drin bleiben – allerdings um den Preis Ihrer wahren Gestalt.

Und wenn Sie hineingeboren sind in eine Welt, die dem Prinzip dessen, als was es entstanden ist, nicht entspricht, dann hilft kein Philosophieren, kein Psychologisieren, dann hilft kein Thera- pieren, verstehen Sie, das hilft alles nichts. Sie können gegen das fehlende Prinzip des Lebens nicht den Vorgang der (herkömmlichen) Therapie setzen. Sondern da müssen Sie Ihrem Empfinden treu bleiben, und auch, wenn die ganze Welt hinter Ihnen her ist, die Ihnen, davon abgesehen, gar nichts tun kann, wenn Sie nicht in ihren Verhinderungen stecken. Aber da schickt Ihnen Ihr Empfinden alles, was Sie brauchen, und da müssen Sie auf Ihr Empfinden alles stellen, was Sie sind.

Nein, Sie müssen unabhängig sein von den Maximen, die nur aus Begründungen bestehen und aus sich keine Geltung haben. Sie müssen lernen, unabhängig von diesen Maximen die Welt aus sich, aus Ihrem Empfinden heraus zu begreifen.

Jetzt haben Sie aber das Empfinden dafür, ehe Sie es wissen, ehe die Bewußtheit darüber entstanden ist. Und das ist das Entscheidende, daß Sie dann Ihrem Empfinden folgen, auch wenn die Bewußtheit noch nicht gegeben ist. Und es gibt eine Unzahl von Märchen, in denen von den Einzelnen verlangt wird, daß sie etwas tun, ohne noch die Lösung zu kennen. Haben Sie mich? Aber die Leute wollen immer die Lösung, bevor sie was erleben. Ein Erleben mit Lösung gibt's nicht.

Wenn Sie nun aus dem kommen, was in Ihrem Empfinden hochsteigen will, wenn Sie das durch die Anrufung der Sprache in die Gegenwart bringen, alles das, was in den Schichten des Unbe- wußten begegnet, und Sie es so artikulieren, daß es im Unbewußten niemanden stört, haben Sie das Angerufene im Unbewußten für die Gegenwart aller zugänglich gemacht. Sie brauchen es niemals veröffentlichen, weil es schon für die Gegenwart aller aus dem Unbewußten zu- gänglich und abrufbar ist. Es wird, weil angerufen und angesprochen, für das allgemeine Bewußtsein der Gegenwart bestimmend. Ist das nachvollziehbar?

Über das Empfinden können Sie den Mythos als Gestalt des Daseins in die Gegenwart bringen, der eine ganze Welt von Vorgängen in Frage stellen kann. Sie selbst können sich nicht gegen die Welt stellen, aber alles das, was über Ihr Empfinden hereinkommt in die Welt. Alles das, was nur noch als Vorgang in der Welt ist, als Wissenschaft, als Ideologie, als Staat – Sie kön- nen dagegen nichts machen, auch wenn Sie mit den Fäusten an die Wand trommeln, es bringt nichts. Aber, wenn durch Ihr Empfinden der Himmel in die Welt gelassen wird mit all seinen Armeen, wenn Sie den Mythos hereinlassen in Ihr Empfinden, dagegen ist alles, was in der Welt sich als Vorgang begründet und Macht ausübt, ohnmächtig.

Was aus dem Empfinden in die Welt kommt, ist wahrhaftig, um dort, wo das Empfinden und damit das Bestimmende des Lebens als Geschehen überlagert ist, eben auf das Empfinden zu wirken, als Erhellung, als Korrektiv, als Warnung – nicht intellektuell, denn das wirkt auf die Seele nicht. Da wirkt nur die Gestalt selbst. Die Gestalt des Daseins, die Wachstum und Leben in die Welt bringt, Geschehen hervorbringt.

Sie brauchen nur Ihr Empfinden öffnen und alles das in die Welt lassen, von der Grenze der Zeit, an der Jüngster und letzter Tag zusammenfallen und alle die Gestalten und Gefühle, die da auf dem Wege sind und in die Welt wollen, durch Ihr Empfinden hindurch in die Welt lassen. Das heißt, das Wahre in die Welt kommen zu lassen in einer falschen Welt, die sich vor dem Wahren durch das Richtige schützen will. Das heißt, Sie müssen das Falsche hinnehmen ohne zu kämpfen, denn richtig und falsch sind Tätigkeiten, Urteile und die daraus entspringenden Vorgänge – sie sind nicht das Dasein, und wenn Sie gegen Vorgänge kämpfen, dann ist das wie mit Don Quichotte, der gegen Windmühlenflügel kämpfte.

Statt gegen das Falsche zu kämpfen, ist die beste Gesundheitsvorsorge und Lebensversiche- rung, das Wahre aus Ihrem Empfinden hochkommen zu lassen und zu artikulieren, damit Ihre wahre Gestalt ins Dasein kommen kann.


© Wolfgang Döbereiner, aus seinem Buch „Die verlorene Grenze“
Verzeichnis seiner Bücher:
http://www.doebereiner.com/index.php?id=19

Anmerkung:
Um seine Bücher zu verstehen, sind gute astrologische Grundkenntnisse von Vorteil

Bild© Quellwasser in der Ypserklamm, commons.wikimedia.com